Auch in diesem Jahr erscheint wieder eine Begleit-CD zum „OrgelMarathon Oberlausitz 2012″.
Auf dieser Einspielung sind heitere Miniaturen, wuchtige Orgelromantik und tiefsinnige Barockwerke versammelt.
Es erklingen die Orgeln der Kirchen in Panschwitz-Kuckau, Göda, Waltersdorf, Schönbach, Uhyst, Zgorzelec (PL) Bernstadt, Görlitz (Jakobuskathedrale), Hejnice (CZ) und Seifhennersdorf .
Zu einem „Orgelmarathon“ durch die Oberlausitz hat sich im Mai 2012 Matthias Grünert, Kantor der Dresdner Frauen­kirche, aufgemacht; hinein in eine Or­gelkultur, die zwei Jahrzehnte nach dem Ende der DDR mancherorts neu erblüht ist. Außer in einem Konzertzyklus schlug sich Grünerts Ausflug nach Osten in einer CD nieder, auf der er zehn Instrumente porträtiert, wobei er nur ausnahmsweise auf Standardrepertoire zurückgreift, dafür umso lieber auf abgelegenere Konzertstü­cke und Arrangements. Das passt zu den Orgeln und ihrer jeweiligen Akustik, die von intimer Direktheit – etwa bei der Ta-mitius-Orgel in Waltersdorf von 1766 – bis zum Kathedralklang der Wallfahrtskirche im tschechische Hejnice reicht, in der eine romantische Orgel der Jägerndorfer Werkstatt Rieger von 1929 erklingt. Jede der Orgeln kann als Rarität für sich gel­ten, und Grünert porträtiert jede einzelne mit entsprechender Sorgfalt, vor allem aber mit ansteckender Spielfreude. Die hell strahlende, dabei keineswegs flache Aufnahmecharakteristik unterstützt ihn dabei.
Fono Forum 5,13

CD_2010
Zum „OrgelMarathon Erzgebirge 2010“ erschien die CD „Orgelträume III“ im gleichen Label wie die CD von 2008. Er erklingen 10 Orgeln aus dem Erzgebirge:
Lichtenberg, Großolbersdorf, Zschopau, Wolkenstein, Auerbach, Neuhausen, Thalheim, Lauterbach, Ehrenfriedersdorf und Annaberg.


cd_2008
Die CD erscheint im Klassiklabel „auris subtilis“ bei der Papageno Marketing GmbH (Mozartgesellschaft Chemnitz).
Aus den 40 Spielstätten im Vogtland wurden 10 Orgeln ausgewählt und mit einer bunten Mischung quer durch die Orgelliteratur von Matthias Grünert eingespielt.
Aus folgenden Kirchen erklingen die Orgeln:
Laurentiuskirche Auerbach, Elisabethkirche Gera, Salvatorkirche Gera, Nicolaikirche Markneukirchen, Stadtkirche Mylau, Johanneskirche Plauen, Marienkirche Ronneburg, Ev. Kirche Rothenkirchen, Valentinskirche Sirbis und Marienkirche Weida.

info@orgelarena.deWo Träume wirklich wahr werdenKritik von Thomas Gehrig, 09.11.2008 im Klassik-Magazin „Klassik com“

Orgelträume’ – diesen Untertitel trägt eine bei dem sächsischen Label ‘auris subtilis’ erschienene CD, die Frauenkirchenkantor Matthias Grünert anlässlich des seit einiger Zeit jährlich von ihm präsentierten Veranstaltungszyklus´ ‘OrgelArena’ eingespielt hat. In diesem Jahr ist hierbei eine musikalische Rundreise durch die Orgelregion Vogtland herausgekommen, in deren Rahmen Grünert auf insgesamt 10 unterschiedlichen Instrumenten zu hören ist.
Gleich zu Beginn lässt er in der Plauener Johanneskirche Johann Sebastian Bachs Concerto a-Moll BWV 593 mit opulenter Registrierung in den Ecksätzen sowie einem feinen Holzbläser-Timbre im Adagio zu einem wunderbaren Erlebnis von höchster musikalischer Strahlkraft und Intensität werden.
Auch den nächsten drei Stationen, die Evangelischen Kirchen zu Rothenkirchen und Mylau (diese mit einer Silbermann-Orgel bestückt) sowie die Katholische Kirche St. Elisabeth in Gera, sind Werke des großen Thomaskantors vorbehalten. Die Choralbearbeitungen von ‘Jesus bleibet meine Freude’ aus der Kantate BWV 147 sowie drei weitere aus dem ‘Orgelbüchlein’ (BWV 637, 641, 635) werden allesamt jeweils in klanglich abwechslungsreich schattierte, stimmlich jederzeit transparente Gewänder gekleidet. Die ersten beiden der letztgenannten Gruppe (Mylau) stellen dabei allerdings leider einige der wenigen Ausnahmen dar, bei denen man aufgrund Nebengeräusche Abstriche bezüglich der Klangqualität machen muss. Im Gotteshaus zu Gera erklingen sodann noch Bachs so genannte ‘Schübler-Choräle’ BWV 645 bis 650, die ebenfalls durch vielgestaltige Registrierung und ausdrucksstarke Deutungen überzeugen.
Eine originelle Sinfonia (Anonymus/18. Jh.) spielt Grünert auf der vergleichsweise kleinen und sparsam ausgestatteten Orgel der Valentinskirche in Sirbis. Aber auch Modernes wird innerhalb des bunten und üppigen Gesamtprogramms kredenzt: Die 1956 entstandene Sonate des ungarischen Komponisten Frygies Hidas (1928-2007) taucht Grünert in eine spannende Synthese zwischen klanggewaltigen und geheimnisvoll-introvertierten Sphären. Im Allegretto des Engländers William Wolstenholme (1865-1931) machen sich dann leider nochmals Mängel in der Tonqualität bemerkbar.
Mit viel stilistischem Einfühlungsvermögen und Gestaltungsfreude werden auch der erste Satz aus Josef Gabriel Rheinbergers (1839-1901) Orgelsonate op. 196 und die Bearbeitung von Tschaikowskys ‘Chanson triste’ op. 40/2 interpretiert. Ein besonderes ‘Bonbon’ gibt es noch ganz zum Schluss: Jacques Offenbachs ‘Galop infernal’ auf der Königin der Instrumente.
Einziger Nachteil des reich und liebevoll bebilderten, dezidierte Details zu den Orgeln enthaltenden Booklets ist, dass es leider keinerlei Informationen zu den Werken bietet. Ansonsten trägt aber auch die überwiegend gute Tonqualität dazu bei, dass die auf dem Cover angekündigten Orgelträume wirklich in Erfüllung gehen.
Ergo: Wer auf der Suche nach einem ebenso umfangreichen wie spannenden Orgelabenteuer ist, sollte hier unbedingt zugreifen!

Bewertung:
Interpretation: 4 von möglichen 5 Punkten
Klangqualität: 4 von möglichen 5 Punkten
Repertoirewert: 4 von möglichen 5 Punkten
Booklet: 4 von möglichen 5 Punkten


orgelcd

Die CD der OrgelArena 2006 ist vergriffen. >

CDs